Die Veranstaltenden stehen vor der wichtigen Aufgabe, Events so zu gestalten, dass sie für wirklich alle zugänglich sind. Diversität und Inklusion im Eventbereich bedeutet weit mehr als Barrierefreiheit im klassischen Sinne. Es geht um Zugehörigkeit, Respekt und die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen. Besonders im Juni, dem Pride Month, wird sichtbar, wie wichtig es ist, marginalisierte Gruppen aktiv einzubeziehen und ihre Bedürfnisse sichtbar zu machen. Pride erinnert uns daran, dass Vielfalt gefeiert werden darf und muss. Bei KESCH sehen wir Diversität nicht als Modeerscheinung, sondern als Grundhaltung und Ausdruck echter gesellschaftlicher Verantwortung – denn wir möchten Events für alle gestalten und allen Menschen ein Markenerlebnis ermöglichen, in dem sie sich selbst wiedererkennen können.
Inklusion: Mehr als nur Barrierefreiheit
Was bedeutet eigentlich Inklusion bei Events? Inklusion bedeutet die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an Veranstaltungen. Es geht nicht nur um Barrierefreiheit, sondern um Zugehörigkeit, Respekt und das Schaffen eines Raumes, in dem sich alle Personen willkommen fühlen – unabhängig von Herkunft, Identität oder individuellen Bedürfnissen. Diversität auf Events bedeutet deshalb, verschiedenste Dimensionen zu berücksichtigen:
- sämtliche Geschlechtsidentitäten (z. B. cis, trans, inter*, nicht-binär sowie weitere Selbstbezeichnungen)
- Herkunft, Nationalität, Muttersprache
- Alter, soziale Lage, Bildung
- Körperliche und psychische Beeinträchtigungen
- Weltanschauung, Religion und sexuelle Orientierung
Das Ziel: Niemand soll sich verbiegen müssen, um teilnehmen zu können.
8 zentrale Hebel für inklusive Events
Wie gestaltet man praktisch inklusive Events? Hier 8 Tipps:
- Barrierefreie Planung: Bereits bei der Auswahl des Veranstaltungsortes sollten Aspekte wie stufenloser Zugang, Rampen, breite Türen, geeignete Sanitäreinrichtungen, gute Akustik, flexible Möblierung und ausreichende Bewegungsflächen berücksichtigt werden.
- Inklusive Kommunikation: Sprache prägt Wahrnehmung. Einladungen, Programmhefte und Ansprachen sollten gendergerecht, leicht verständlich und einladend formuliert sein.
- Kommunikation vor Ort: Gebärden- und Schriftdolmetschende, Untertitel, Audio-Deskription und einfache Sprache helfen, Barrieren abzubauen.
- Diverse Mitwirkende engagieren: Musiker:innen, Vortragende und Künstler:innen verschiedener Kulturen, Altersgruppen und Identitäten bereichern das Programm.
- Partner:innen bewusst auswählen: Dienstleistende, die selbst Diversität leben, tragen zur Gesamtatmosphäre bei.
- Teilnehmende sensibilisieren: Klare Hinweise zu Awareness und respektvollem Miteinander schaffen Sicherheit für alle.
- Vielfalt in der Bewirtung: Fingerfood, Hilfestellung am Buffet, Berücksichtigung von Ernährungsbedürfnissen und Allergien.
- Mut zur Umsetzung: Besser unperfekt starten als gar nicht handeln. Fehler sind erlaubt, solange Offenheit und Lernbereitschaft herrschen.
Barrierefreiheit konkret denken
Bereits zu Beginn der Planung sollte Barrierefreiheit berücksichtigt werden – sowohl in der Außendarstellung als auch in der Organisation. Dabei lassen sich verschiedene Dimensionen unterscheiden:
- Räumliche Barrierefreiheit: Stufenlose Zugänge, befestigte Wege, Rampen, breite Türen, rollstuhlgerechte Toiletten, gute Akustik, angenehme Lichtverhältnisse, flexibles Mobiliar (z. B. Stehtische, unterfahrbare Tische, höhenverstellbare Redner:innenpulte), genügend Bewegungsfreiheit.
- Sprachlich-kommunikative Barrierefreiheit: Einladungen, Ankündigungen und Programmhefte in leichter Sprache, mit Piktogrammen, Übersetzungen in Gebärdensprache, Schriftdolmetschen, Audio-Deskription, Untertitel bei Online-Vorträgen. Anmeldungen sollten online oder telefonisch möglich sein, inklusive Feldern für besondere Bedürfnisse (z. B. Blindenführhund, Assistenz).
- Anreise: Gute Anbindung, Behindertenparkplätze, Taxistand in Nähe, detaillierte Anreiseinformationen.
- Zugänge: Rampen, breite Türen, barrierefreie Bühnen- und Backstagebereiche.
- Orientierung: Leitsysteme für blinde Personen, klare Beschilderung, einfache Wegführung.
- Technik: Bildschirme für Schriftdolmetschung, Tablets für Audio-Deskription, Untertitel bei Online-Vorträgen, Aufzeichnungen zur Nachbereitung.
- Räume: Rückzugs-, Gebets- und Sanitärräume für medizinische oder spirituelle Bedürfnisse.
- Licht und Akustik: Vermeidung starker Kontraste, gute Ausleuchtung ohne Reizüberflutung.
Inklusive Sprache als Einladung
Unsere Wortwahl entscheidet, ob sich Menschen eingeladen fühlen. Kleine Anpassungen haben große Wirkung. Deshalb ist gendergerechte und geschlechtsneutrale Sprache essenziell: Sie signalisiert Wertschätzung für alle Geschlechtsidentitäten, vermeidet Ausschlüsse und sorgt dafür, dass sich alle Teilnehmenden gleichermaßen angesprochen fühlen.
Bereits bei Einladung und Anmeldung beginnt die inklusive Kommunikation:
- Formulierungen: Einfach und klar, barrierefreie Anmeldewege (online und telefonisch), Felder für besondere Bedürfnisse.
- Informationsmaterial vor Ort: Einfache Sprache, Piktogramme, Gebärdensprach- und Schriftdolmetschende, Audio-Deskriptionen, Untertitel.
- Formulierungshilfen:
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- Statt „Damen und Herren“: „Liebe Gäste“ oder „Hallo zusammen“.
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- Statt „Teilnehmer“: „Teilnehmende“.
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- Nutzung von Genderstern: Kolleginnen, Freundinnen.
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- Vermeidung stereotyper Rollenbilder („Mädelsabend“).
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- Neutrale, offene Formulierungen: „come as you are“.
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- Beispieltext: „Du hast Lust auf Austausch, neue Ideen & leckeres Essen? Dann komm vorbei – egal, wie alt du bist, woher du kommst oder wie du dich identifizierst.“
Awareness und Sicherheit schaffen
Diversität bedeutet, unterschiedliche Bedürfnisse ernst zu nehmen. Sicherheit bedeutet: frei von Diskriminierung und Angst zu sein.
Awareness & Sicherheit praktisch umsetzen:
- Awareness-Team sichtbar machen und kommunizieren.
- Ansprechpersonen und Feedbackstellen benennen.
- Hausregeln gegen Diskriminierung (Rassismus, Sexismus, Ableismus …).
- Schulungen für Mitarbeitende und Helfende in inklusiver Sprache und Konfliktsensibilität.
- Ruhe- und Schutzräume für überforderte Gäste einplanen.
Vielfalt sichtbar machen:
- Bildwelt mit unterschiedlichen Hautfarben, Körperformen, Kleidungsstilen, Altersgruppen.
- Reale Menschen mit und ohne Behinderung.
- LGBTQIA+-Sichtbarkeit ohne Klischees.
- Ehrliche und authentische Diversität.
- Diverse Bühnen- und Podiumsbesetzungen – auch hinter den Kulissen.
- Diverses Line-Up: Musiker:innen, Vortragende, Kulturen, Sprachen.
- Rückzugszonen, All-Gender-Toiletten, Kinderbetreuung, flexible Sitzbereiche, taktile Hilfsmittel, Inhalte auch als Audio, in leichter Sprache und in Braille.
Lieferant:innen & Personal sensibilisieren
Entscheidend ist, bei der Auswahl von Partner:innen (z. B. Catering, Technik, Fotografie, Design) sowie beim eigenen Team auf Diversity-Kompetenz zu achten.
Wichtige Punkte:
- Vielfältige Partner:innen wählen: Erfahrung mit Diversity Management berücksichtigen.
- Schulungen und Sensibilisierung: In barrierefreier Kommunikation, einfacher Sprache, Awareness, Konfliktsensibilität.
- Klare Aufgabenverteilung: Ansprechpersonen für Assistenz, Gebärdensprache, Audio-Deskription, Orientierung.
- Barrierefreie Kommunikation: Mündlich, schriftlich, in leichter Sprache und visuell unterstützt, alle Anweisungen auch schriftlich vorlegen.
- Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen: Mobilität, Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, Reizempfindlichkeit etc.
- Erste Hilfe und Sicherheit: Grundkenntnisse in Erster Hilfe, medizinisches Personal vor Ort.
Mut zur Umsetzung: Der Weg ist das Ziel
Perfekte Inklusion gibt es nicht. Entscheidend ist die Haltung: Mut, Dinge auch ohne Perfektion umzusetzen. Respekt zeigen, auch ohne alles zu verstehen. Offen bleiben für Feedback und Verbesserung. Jede Anstrengung zählt. Inklusion heißt, Menschen willkommen zu heißen, so wie sie sind. Fehler sind erlaubt, wenn Lernbereitschaft da ist. Wer offen über Unsicherheiten spricht, schafft Vertrauen. Feedback hilft, sich weiterzuentwickeln. Schon kleine Maßnahmen wie barrierearme Kommunikation oder Rückzugsräume bewirken viel. Inklusion bedeutet auch Geduld – mit sich selbst und anderen. Niemand macht alles richtig, aber jede Bemühung zählt.
Teilnehmende sensibilisieren und einbinden
Ein zentraler Baustein inklusiver Events ist, auch die Teilnehmenden für Inklusion zu sensibilisieren: Hinweise zu respektvollem Umgang, Ansprechpersonen bei Unsicherheiten, transparente Kommunikation von Awareness-Teams und Hausregeln schaffen ein sicheres, respektvolles Miteinander. Das beinhaltet selbstverständlich auch Diversitätbei den Panels und der Moderation, denn auchdamit sendest du eine Botschaft.
Diversität leben – als Marke Haltung zeigen
Inklusion ist keine Marketingstrategie, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung. Jedes Event sendet eine Botschaft: Wer ist willkommen? Wer wird gesehen? Wer bleibt außen vor? Bei KESCH ist die Antwort klar: Wir schaffen Veranstaltungen für alle.
Die Vorteile inklusiver Events für Veranstaltende
Inklusive Events bieten nicht nur gesellschaftlichen Mehrwert, sondern auch Vorteile für Veranstaltende:
- Erweiterung der Zielgruppe
- Höhere Zufriedenheit der Teilnehmenden
- Mehr Reichweite durch positive Mundpropaganda
- Nachhaltige Markenbindung
- Stärkung der Position als verantwortungsvolle, zukunftsorientierte Marke
Gerade in einer Zeit, in der Konsumierende Wert auf soziale Verantwortung und Werte legen, wird die Integration von Diversität und Inklusion zu einem klaren Wettbewerbsvorteil im Eventmarketing.
Vielfalt ist kein Hindernis, sondern ein Gewinn. Wer Diversität aktiv gestaltet, schafft lebendige, authentische Begegnungen, die in Erinnerung bleiben – für alle. Es ist Zeit, den ersten Schritt zu gehen. Und dann den nächsten. Gemeinsam.
Inklusive Eventpraxis: Beispiele aus der KESCH-Projektwelt
Bei KESCH setzen wir seit Jahren erfolgreich inklusive Eventformate um – zwei aktuelle Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Vielfalt und gelebte Inklusion auf Veranstaltungen aussehen können:
Beim Coca-Cola Unified Cup, organisiert in Zusammenarbeit mit Special Olympics Österreich, standen gemeinsames Erleben, Teilhabe und Sport auf Augenhöhe im Mittelpunkt. Menschen mit und ohne intellektuelle Beeinträchtigung spielten in Unified Teams Seite an Seite Fußball – unterstützt von barrierefreier Infrastruktur, geschultem Personal, inklusiver Kommunikation und einem offenen Rahmenprogramm. So wurde Inklusion nicht nur thematisiert, sondern vor allem aktiv gelebt. Hier mehr nachlesen.
Ein weiteres starkes Zeichen für gelebte Vielfalt ist der jährlich stattfindende Coca-Cola Inclusion Run im Rahmen des Vienna City Marathon, den KESCH bereits seit mehreren Jahren umsetzt. 2025 wurde hier mit knapp 1.000 Läufer:innen eine Rekordteilnahme gefeiert. Menschen mit und ohne Behinderung setzen hier gemeinsam ein sichtbares Zeichen für Inklusion, unterstützt durch barrierefreie Streckenführung, professionelle Betreuung vor Ort, Sensibilisierung des gesamten Organisationsteams und eine offene, respektvolle Eventkultur. Mehr über Coca-Cola Inclusion Run erfahren.
Wie KESCH dich bei inklusiven Events unterstützen kann
Du möchtest dein nächstes Event inklusiver, vielfältiger und barrierefreier gestalten? KESCH begleitet dich von der ersten Konzeptidee über die detaillierte Planung bis hin zur professionellen Umsetzung vor Ort. Mit unserer Erfahrung, unserem Netzwerk an spezialisierten Partner:innen und unserem gelebten Diversity-Anspruch sorgen wir dafür, dass dein Event ein authentisches Erlebnis für alle Gäste wird. Kontaktiere uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch – gemeinsam machen wir dein Event zum Ort der gelebten Vielfalt!